Das Erdbeben erlebt in der Saitama Präfektur von Mayumi S.

Meine Tochter ist wie gewöhnlich am Morgen in den Kindargarten gefahren. Ich habe Deutchunterricht am Vormittag gemacht. Sie ist dann am Mittag nach Hause zurückgekommen.

Nach dem Mittagessen, sind wir zur Fahrradreparaturwerkstatt gegangen.

Wir sind jeder mit demFahrrad nach Hause gefahren.

Vor dem Haus (unser Hause ist vierzehn geschossig Dienstwohnung), gerade aus, habe  ich einen sonderbaren Ton gehört, da sind viele Leute aus ihren Wohnung gegangen.

Bäume haben nach rechts und links geschwungen.  Autos sind aufgesprungen….

Wir sind auf dem Spielplatz (vor der Dienstwohnung) geblieben.

Ein paar Stunden später, gab es wieder ein Erdbeben . Wir sind bis um 4 Uhr auf dem Spielplatz geblieben. Dann hat meine Tochter gesagt, “Mir ist kalt“. Nach langen Zaudern, sind wir nach Hause zurück gegangen.

In Haus, sind zwei Flaschen Wein und drei Platten zerschellt.

Wir haben dann ferngesehen.  In diesen Augenblick habe ich verstanden…was wirklich passiert ist …

Ich habe lange Zeit Tunami und Erdbebenbild ferngesehen.(Meine Tochter hat Doughnut gegessen ,dann hat sie wie ein Stein geschlafen)

Ja, mein Mann ist drei Tage lang nicht nach Hause gekommen.

Vom Vorbeben ganz zu schweigen, habe ich mich den Kopf über absichtlich Elektrizität zerbrochen. Wir haben jeden Tag Bad genohmmen und Onigiri oder Chinesich gebratenen Reis gegessen.

Als ich zu mir kam, hat Vorbeben sich verkleinern und es ist heute Verlauf von ein Jahr…

In den letztenWochen habe ich Notessen von neuem vorbereitet. Aber ich weiß nicht, kann ich wirklich auf das nächste große Erdbeben vorbereitet sein oder nicht.

Wir vergessen nicht!

Gestern gab es hier auf einer Freiflaeche vor dem Bahnhof eine Gedenkveranstaltung zum 11.3.2011, aber gleichzeitig auch eine Art Kinderfest.

Hier steht ganz gross „Wir vergessen nicht“! Und es werden Bilder von Freiwilligen gezeitgt, die im Katastrophengebiet geholfen haben.

Fuer die Kinder gab es eine Freiluftbibliothek mit Bildern von der Situation und dem zerstoerten Zustand von Bibliotheken in Nordjapan.

Hier konnten die Kinder Briefe an Kinder in Nordjapan schreiben.

„Ich will einfach nur vergessen

Und mein Leben moeglichst normal weiterleben“, sagte heute eine Freundin zu mir, die ich auch gebeten hatte, etwas ueber das Erdbeben und die Zeit danach zu sagen. Leider fuehlt  sie sich emotional nicht in der Lage etwas dazu zu schreiben. Zu tief sitzt der Schock. Sie und ihre Familie haben das Erdbeben in Tokyo erlebt und einigermassen gut ueberstanden, aber die Bilder vom Tsunami und den Tod so vieler Menschen, kann sie nicht ertragen und moechte sich nicht mehr damit beschaeftigen.

Ich denke, dass ist auch eine Art mit der Katastrophe umzugehen. Und wie ich finde ein gutes Beispiel, dass die Japaner sehr wohl sehr emotional reagieren. In den deutschen Medien wird ja oft berichtet, die Japaner seien stoisch fast emotionslos. Aber das ist nur das aeussere Bild. Und wenn sich die deutschen Journalisten davon beeindrucken lassen und nicht tiefer nachfragen, vielleicht auch nicht nachfragen koennen, denn viele Japaner wuerden sich wohl auch nicht oeffentlich so emotional dazu aeussern, das Gesicht muss gewahrt werden, dann koennen sie der deutschen Oeffentlichkeit auch nur ein falsches Bild von Japan vermitteln.

Ich moechte deshalb hier vielen Menschen eben auch anonym eine Moeglichkeit geben ihren wahren Gefuehlen Ausdruck zu verleihen. Vielleicht kommen wir so einem wahren Verstaendnis und wahrer Verstaendigung etwas naeher.

Buecherfresser

In Deutschland hatte ich zu meinen ganz wilden Zeiten bis zu 3000Buecher in meinen Regalen stehen. Viele habe ich nach Japan mitgenommen. Aber hier ist einfach zu wenig Platz. Also verschenke ich die meisten Paperbacks an Freunde oder spende sie der Buecherkiste der OAG in Tokyo.

Dort gab es letzten Mittwoch zusammen mit der Bibliothek des Goetheinstituts einen grossen Buecherbasar. Jedes Buch fuer 100Yen (ca. 1Euro). Ich hatte mir eine grosse Reisetasche mitgebracht und dann dort tatsaechlich 30! Buecher gekauft.

Das Problem war nur, dass es gerade an diesem Tag das 2. Mal dieses Jahr geschneit hatte. Dicker matschiger 10cm hoher Schnee. Und natuerlich nicht geraeumt. So hat mir mein toller Rollenkoffer ja mal gar nichts genutzt. Beim Hintermirherziehen zog ich so auch gleich eine Schneise in den Schnee. Und der eh schon schwere Koffer wurde noch schwerer.

Aber was tut man nicht alles fuer deutschen Lesestoff in Japan 🙂

Hier rund um den Bahnhof Aoyamaicchome wurde sogar von den Bahnbediensteten geraeumt. Im Hintergrund sieht man die Palastmauern eines kaiserlichen Domizils.

Atomkraftwerk in Fukushima von N.M.

Wegen einiger Explosionen im Atomkraftwerk sind viele Auslaender nach Westen geflohen. Ich nicht, obwohl ich suedlich in der Naehe von Tokyo wohne, denn ich hatte keine Kenntnisse von der Radioaktivitaet. Und ich dachte Radioaktivitaet kommt nicht zu uns. Dazu haben die japanische Regierung und die Elektrizitaetsgesellschaft immer gesagt, dass es sicher ist.

Aber im April wurde Caesium in den Teeblaettern in der Gegend gefunden, die nicht so weit von hier entfernt ist.

Dann habe ich etwas ueber Radioaktivitaet im Internet recherchiert. Ich war schockiert, als ich die Wahrheit erfahren habe. Besonders habe ich Angst um meinen Sohn.

Jetzt passen wir auf Lebensmittel auf. Wir trinken keine Milch. Wenn ich Lebensmittel kaufe, schaue ich woher das kommt. Im Internet checke ich die Nachrichten ueber Radioaktivitaet, weil im Fernsehen niemand die ganze Wahrheit sagt.

Radioaktivitaet (die Wolke) aufzupassen war zu spaet. Aber es ist besser als nichts zu tun. Hoffentlich passiert nichts in den naechsten 5-10 Jahren.

Wie Deutschland sollte Japan den Energiewechsel machen. Dadurch wird unser Leben vielleicht unbequem, aber trotzdem sollte Japan das unbedingt machen.

Ich bin sehr traurig, dass es viele Menschen gibt, die nicht mehr nach Hause zurueck gehen koennen.

Wenn ich die schoene Natur in Fukushima sehe, bin ich auch traurig.

Das Erdbeben am 11.3.2011 von N.M.

Als es das Erdbeben am 11.3.2011 gab, war ich im Buero. Das Erdbeben war zuerst schwach, aber nach und nach wurde es staerker. Da haben wir uns unter dem Tisch versteckt. Und dann ist die staerkste Schwingung gekommen, die ich je im Leben erlebt habe. Das war schrecklich! Ich dachte einen Augenblick, dass wir vielleicht sterben werden. Ich hatte Angst um meinen Mann und meinen Sohn. Ich habe versucht meinen Mann und den Kindergarten anzurufen, aber das ging nicht. Nach einer Stunde hat der Kindergarten mich angerufen.

Mein Sohn war in Ordnung. Um 7Uhr abends konnte mein Mann ihn abholen.

Es war nacht um 12Uhr, dass ich nach Hause gehen konnte. Ich muss normalerweise nur 20 Minuten mit dem Zug nach Hause fahren. Aber der Zug ging nicht. Es gab viele Leute am Bahnhof, die auf Zuege warteten. Ich habe auf ein Taxi gewartet, aber da gab es auch viele Leute. Ich musste 7 Stunden warten.

Es war sehr kalt, besonders in der Nacht. Die Wartezeit war schrecklich. Inzwischen gab es auch viele Nachbeben. Waehrend der Wartezeit gab es kaum Informationen. Vom Tsunami habe ich erst am naechsten Tag erfahren.

Danach hatte ich eine Erkaeltung und musste zwei Tage im Bett bleiben.

Nach dem Beben – Nach dem Tsunami

Nach der Fukushimakatastrophe

Ich habe deutschsprachige japanische Freunde, Bekannte und Schueler gebeten ihre Erlebnisse, Gefuehle und Gedanken dazu aufzuschreiben. Und werde die Aufsaetze hier demnaechst vorstellen.

nette U-Bahn Ansage

Bin heute im stroehmenden Regen nach Higashimatsubara gefahren.  Das ist eine etwas vornehmere Gegend in Tokyo. Auf der Hinfahrt in U- und S-Bahn gab es die netten Ansagen nicht die Regenschirme zu vergessen. „Da heute Regen ist, vergessen viele Leute ihre Schirme. Bitte passen Sie auf, dass sie ihren Schirm nicht vergessen“! Diese Ansage kam in der U-Bahn vom Band. In der S-Bahn gibt es einen Beifahrer/Ansager im letzten Wagen, der immer die Stationen ansagt und bei Regenwetter so eine Ansage macht.

Haus in Higashimatsubara

japanischer Schneemann 雪だるま Yuki daruma

In Japan haben die Schneemaenner uebrigens nur zwei Kugeln 🙂

Das ist wohl auch an die japanischen Holzpuppen (kokeshi) angelehnt.

gelesen Februar

Traumzeit –  Barbara Wood

Der Mann ders wert ist –  Eva Heller

Frau Ella – Florian Beckerhoff

Das andere Kind –  Charlotte Link

Goldstueck –  Anne Hertz

Der Sommer der lachenden Kuehe – Arto Paasilinna

Elixier-  Cedric Bannel

Siberian Dream – Irina Pantaeva